Wer das Stück „Take Five“ von Dave Brubeck und seinem Quartett hört, der hat die Möglichkeit, das Wichtigste zum Thema Jazz in fünf Minuten ganz ohne Worte zu begreifen.
Musiklexikon
Jazz - Definition und Wurzeln
Die Jazzmusik wurde um 1900 von den Nachkommen der nach den U.S.A. verschleppten afrikanischen Sklaven „geboren“. Die Mischung aus afrikanischen kulturellen Wurzeln und einer beispiellosen Leidensgeschichte der Vorfahren brachte eine einmalige musikalische Ausdrucksweise hervor, die seither viele andere Stilrichtungen beeinflusst und teilweise erschaffen hat und die sich beständig weiterentwickelt. Jazz ist gehobene Unterhaltung und lebendige Kulturgeschichte zugleich. In seiner Bedeutung ist Jazz der klassischen Musik Europas gleichzustellen.
Jazz - Formalien
Jazzmusik bedient sich im Wesentlichen eines europäischen Musikverständnisses. Tonsystem, Melodik, Harmonik, Rhythmus und Instrumentierung sind unseren Ohren daher durchaus vertraut. Es gibt sowohl rein instrumentalen Jazz als auch Lieder mit Gesang. Für die Melodien kommen bevorzugt Blasinstrumente, Klavier, Gitarre und Kontrabass zum Einsatz. Am Schlagzeug wird der Rhythmus zumeist durch große und kleine Trommel sowie durch das Becken erzeugt.
Jazz - Geschichte und Vertreter
In New Orleans stehen Marching Bands und Negro Spirituals an der Wiege des Jazz (New Orleans Jazz / Dixieland: ab 1900; Louis Armstrong). Schwarze und weiße Musiker, die sich damals noch streng getrennt zu halten hatten, forderten einander im musikalischen Straßenwettstreit heraus und ließen ihre bevorzugten Interpretationsformen hören: Schwarzer Jazz gegen weißen Dixieland.